Mit mehr als 200.000 direkt Beschäftigten ist die Automobilindustrie nach dem Maschinenbau der zweitgrößte Industriezweig im Freistaat. Dabei sind knapp zwei Drittel (136.076) in der Herstellung von Kraftfahrzeugen und Motoren tätig, die übrigen in der Herstellung von Teilen und Zubehör (60.848) beziehungsweise von Karosserien, Aufbauten und Anhängern (9.417). Das ergibt die Antwort der bayerischen Staatsregierung auf eine aktuellen Anfrage des SPD-Fraktionsvorsitzenden Horst Arnold.

2009 waren 168.593 Menschen in Bayern in der Autoindsutrie tätig. 2019 ist die Zahl um 22 Prozent gestiegen – auf 206.341. Im letzten Jahr gab es allerdings im Vergleich zum Vorjahr erstmals seit Jahren wieder einen geringen Rückgang – und zwar sowohl bei den Autobauern als auch bei den Zulieferern. Dabei zeigt die regionale Verteilung: Rund 50% der Menschen, die in der Automobilindustrie tätig sind, arbeitet in Oberbayern (102.486). Betrachtet man hingegen nur die Herstellung von Teilen und Zubehör, liegt Unterfranken mit 18.159 Beschäftigten vorne.

Angesichts der schweren Krise der Automobilindustrie, in deren Folge mehrere Unternehmen bereits Stellenstreichungen angekündigt hatten, fordert SPD-Fraktionschef Arnold: „Wir brauchen zukunftsfähige Lösungen, die wir gemeinsam mit den Beschäftigten entwickeln müssen. Um den Strukturwandel aktiv und verantwortungsvoll zu gestalten, braucht es außerdem ein starkes Bündnis zwischen Unternehmen, Gewerkschaften und dem Staat. Unser gemeinsames Ziel muss es sein, Arbeitsplätze zu erhalten, aber diese auch zukunftsfähig zu machen. Innovation, betriebliche Mitbestimmung der Beschäftigten und Arbeitsplatzsicherung gehen aus Sicht der SPD-Landtagsfraktion nur Hand in Hand.“

Genau deshalb ist der Dialog mit den Beschäftigten entscheiden. Arnold lud am 1. Oktober gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen Annette Karl, Diana Stachowitz und Doris Rauscher Betriebsräte und Gewerkschaftsvertreter*innen der besonders betroffenen Standorte zum Austausch in den Bayerischen Landtag ein, um mit ihnen Situation und Perspektiven der Beschäftigten zu diskutieren und gemeinsam Lösungen zu entwickeln. Weitere Gespräche in ganz Bayern sollen folgen.